JSF3_42022

Ergebnisse des Alkoholsurveys 2021 zu Alkohol, Rauchen, Cannabis und Trends Angaben in Prozent. 12- und 13-jährige Kinder wurden ab 1979 befragt. Ab 1993 einschließlich neuer Bundesländer. 1973 bis 1997: persönliche Interviews. 2001 bis 2014: telefonische Interviews über Festnetztelefon. 2015 bis 2021: te- lefonische Interviews über Festnetz- und Mobiltelefon. Die der Abbildung zugrunde liegenden Zahlen sind im Anhang in Tabelle 12 zu finden. Um das Bild zu vervollständigen, ist ein Blick auf die Veränderungen der anderen Merkmale des ABBILDUNG 1: Verbreitung des regelmäßigen Alkoholkonsums unter 12- bis 17-jährigen Jugendlichen und 18- bis 25-jährigen Erwachsenen 1973–2021 Angaben in Prozent. 12- und 13-jährige Kinder wurden ab 1979 befragt. Ab 1993 einschließlich neuer Bundesländer. 1973 bis 1997: persönliche Interviews. 2001 bis 2014: telefonische Interviews über Festnetztelefon. 2015 bis 2021: telefonische Int rviews über Fest tz- und Mobilte efon. Verbreitung des regelmäßigen Alkoholkonsums unter 12- bis 17-jährigen Jugendlichen und 18- bis 25-jährigen Erwachsenen 1973–2021. Grafik: BZgA 4 | AKTUELLES ABNAHME – ZUNAHME Alkoholkonsum rückläufig, Raucherquote unverändert niedrig, Cannabiskonsum nimmt zu SAFETY FIRST Umsichtige Legalisierung von Cannabis Bei der geplanten Freigabe von Cannabis soll der Kinder- und Jugendschutz im Zentrum stehen, so Gesundheitsminister Karl Lau- terbach: „Was wir nicht wollen ist, dass wir Cannabis verharmlosen“, wird der Gesund- heitsminister auf www.welt.de zitiert. Lauter- bach lehnte die Legalisierung lange ab. Nach Abschluss einer Serie von Expertenan- hörungen sprach er sich für eine straffreie kontrollierte Abgabe des Rauschmittels aus – damit soll eine Vereinbarung aus dem Ko- alitionsvertrag der „Ampel“ umgesetzt wer- den. Das wichtigste Prinzip bei der Freigabe müsse sein: „Safety First“, sagte der Minis- ter – also „Sicherheit zuerst“. Der Minister stellte klar: „Was wir nicht wollen ist, dass wir Cannabis verharmlosen.“ Cannabis ge- he immermit Gesundheitsrisiken einher, vor denen vor allem Kinder und Jugendliche ge- schützt werdenmüssten. Lauterbach verwies auf eigene Jugenderlebnisse mit Cannabis in seinem Umfeld: „Gute Freunde von mir sind abhängig geworden, sind später umgestiegen auf andere Drogen und gestorben.“ Anlässlich des Weltdrogentages Ende Juni legte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) neue Ergebnisse der Stu- die „Der Substanzkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland, Ergeb- nisse des Alkoholsurveys 2021 zu Alkohol, Rauchen, Cannabis und Trends“ vor. In der Repräsentativbefragung erhebt die BZgA regelmäßig den Alkohol-, Tabak- und Can- nabiskonsum der 12- bis 25-jährigen Bevöl- kerung bundesweit. Für den Alkoholsurvey 2021 wurden 7.002 junge Menschen in der Zeit der Coronavirus-Pandemie von April bis Juni 2021 befragt. Alkoholkonsum Die neuen BZgA-Studienergebnisse zeigen, dass aktuell 8,7 Prozent der 12- bis 17-jäh- rigen Jugendlichen regelmäßig, alsomindes- tens einmal wöchentlich, Alkohol trinken. Im Vergleich zu 21,2 Prozent im Jahr 2004 hat sich der Wert deutlich reduziert und er- reicht den niedrigsten Stand seit Beginn der Beobachtung. Auch bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren ist der Anteil, der r gelmäßig Alk hol trinkt, gesunken: Lag er im Jahr 2004 bei 43,6 Prozent, sind es aktuell 32,0 Prozent. Die 30-Tage-Prävalenz des Rauschtrinkens zeigt sich sowohl bei Jugendschutz Forum 3-4 | 2022 den 12- bis 17-Jährigen als auch bei 18- bis 25-Jährigen zwischen 2019 und 2021 rück- läufig. Ein möglicher Grund für diese Ent- wicklung ist, dass es aufgrund der Maßnah- men zur Eindämmung der Pandemieweniger Konsumanlässe gab. Rauchverhalten Die Raucherquote liegt stabil auf histo- risch tiefem Stand: 6,1 Prozent der Jugend- lichen und 29,8 Prozent der jungen Erwach- senen gaben im Jahr 2021 an, zu rauchen. Im Jahr 2001 waren es 27,5 Prozent der 12- bis 17-Jährigen und 44,5 Prozent der 18- bis 25-Jährigen. Cannabiskonsum Der Anteil der 18- bis 25-Jährigen, die schon einmal Cannabis konsumiert haben, ist von 34,8 Prozent im Jahr 2012 auf 50,8 Pro- zent im Jahr 2021 gestiegen. Bei den 12- bis 17-Jährigen ist dieser Anteil imVergleich zu 2019 nahezu unverändert mit 9,3 Prozent im Jahr 2012. Damit liegt er aktuell höher als noch vor zehn Jahren. Im Jahr 2011 gaben in dieser Altersgruppe 6,7 Prozent an, bereits Cannabis konsumiert zu haben. www.bzga.de NÄCHSTE AMTSPERIODE KJM gegen Alkohol- und Cannabismissbrauch Minderjähriger im Netz Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hat sich für ihre 5. Amtsperiode (2022 – 2027) viel vorgenommen: So möchte sie Kinder und Jugendliche unter anderem vor Gefahren wie Alkohol- und Cannabismiss- brauch in den sozialen Medien, Sexualisie- rung Minderjähriger und problematischen Schönheitstrends schützen. Im Fokus der Aufsicht stehen zudem die weitere Vernet- zung mit ausländischen Regulierungsbe- hörden und die Förderung von neuen tech- nischen Lösungen. Definiert sind die Ziele im aktuellen Arbeitsprogramm, das auf der Webseite abrufbar ist. www.kjm-online.de

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